Der Vortrag von Dr. Christian Spannagel von der PH Heidelberg ist schon etwas älter (2013), stellt aber sehr anschaulich und praxisorientiert die Methode des „Inverted oder Flipped Classrooms“ vor. Bei der Flipped Classroom Methode wird die Vorlesung oder Unterrichtsstunde auf Video aufgezeichnet bzw. werden Videos zur Vorbereitung von Unterrichtsstunden genutzt – die Präsenzzeit wird zur Diskussion und genauerer Erläuterung genutzt.
Dr. Spannagel hat diese Art des Unterrichts erfolgreich in seinen Mathematik Vorlesungen erprobt und erzählt anschaulich von seinen Erfahrungen.
Der Einsatz von Technologie zur Vorbereitung seiner Vorlesung ist überlegt eingesetzt (Wiki und YouTube). Die „geflippte“ Mathevorlesung ist mit methodisch durchdachten Konzepten aufbereitet. Hauptziel der Methode ist für Spannagel mehr Zeit in der Präsenz zu haben um miteinander zu sprechen, die Diskussion anzuregen und zielgruppenspezifischen Unterricht zu machen. Er möchte mit dem Einsatz von Flipped Classroom erreichen, dass seine StudentInnen kritisches Denken lernen und miteinander in Interaktion treten.
Der Einsatz von Technologie zur Vorbereitung seiner Vorlesung ist überlegt eingesetzt und überlegt (Wiki, YouTube, learningapps) und mit Arbeitsblättern, die zur Diskussion anregen auch für blended learning geeignet. Einen weiteren Vorteil sieht Spannagel im zielgruppenspezifischen Einsatz der Methode.
Zwei Methoden, die im Video angesprochen werden, sollen an dieser Stelle näher beschrieben werden:
Das aktive Plenum von Erich Hammer; bei dieser Methode „managen“ zwei StudentInnen das Plenum, eine/r moderiert, eine/r schreibt auf; die Lehrkraft unterstützt“ und wirkt als „Methodencoach.“
Die zweite Methode ist die „Pro und Contra Diskussion.“ Dabei ist das Klassenzimmer in zwei Hälften geteilt, eine Hälfte überlegt sich Argumente für einen Standpunkt, die andere Hälfte übernimmt die Gegenargumente. Drei Studierende kommen nach vorne, einer moderiert, die beiden anderen schreiben die Argumente auf. Die Methode ist prozessorientiert und regt die Lernenden an, miteinander zu interagieren und diskutieren. Die Methode wurde von Jean-Pol Martin entwickelt unter dem „Lernen durch Lehren“ Konzept.
Für Dr. Spannagel eignet sich die Flipped Classroom Methode sehr gut für für offenen Unterricht, Individualisierungskonzepte oder Dinge, die wir immer wieder erklären. Der Vortrag ist gespickt mit guten Tipps für Lehrkräfte, die die Methode ausprobieren wollen. Sowohl in der Hochschule als auch in der Schule. gegen Ende werden noch drei Beispiele für den Einsatz in der Schule gezeigt.